11 Tips gegen den Schmerz
Es gibt kaum etwas Schlimmeres als Zahnschmerzen. Es tut weh, wenn man lacht, die Stirn runzelt, ißt, trinkt, den Kopf dreht, ob man die Zähne zusammenbeißt oder nicht.
Manchmal tut es weh, wenn man nur atmet. Wenn die kalte Luft in den Mund dringt, über die Zähne hinwegzieht - aua!
»Zahnschmerzen können ein Symptom für vieles sein«, erklärt Dr. Philip D. Corn von der Pennsylvania Academy of General Dentistry. Ein Zahnnerv oder das umgebende Zahnfleisch kann heftig pochen, weil ein Eckzahn entzündet ist. Es könnte aber auch ein Backenzahn verfault sein. Oder der vordere Backenzahn ist gebrochen. Vielleicht haben Sie einen Schlag auf den Mund bekommen? »Der Schmerz könnte aber auch nur daher rühren, daß sich ein Essensrest zwischen zwei Zähnen festgeklemmt hat«, fügt Dr. Jerry F. Taintor vom University of Tennessee College of Dentistry hinzu. Oder er ist die Reaktion auf eine Stirnhöhlenentzündung. Nur Ihr Zahnarzt kann Ihnen sagen, woran es liegt. Doch bis Sie zu ihm gehen, können Sie selbst etwas gegen den Schmerz tun.
Spülen Sie den Schmerz Weg.
»Nehmen Sie den Mund voll Wasser (Körpertemperatur), und spülen Sie kräftig«, empfiehlt Dr. Taintor. Sollten die Zahnschmerzen durch Essensreste verursacht sein, kann eine kräftige Spülung das Problem lösen.
Zahnseide gegen Essensreste,
wenn zischen nicht hilft, um die Essensreste aus den Zahnzwischenräumen zu locken, nehmen Sie
Zahnseide zum Reinigen der Zwischenräume. Aber Vorsicht bei wundem Zahnfleisch.
Kippen Sie ein Gläschen.
»Nehmen Sie einen Schluck Whiskey, und schütten Sie ihn über den schmerzenden Zahn«, empfiehlt Dr. Com. »Das Zahnfleisch wird ein wenig Alkohol aufnehmen, das betäubt den Schmerz. Spucken Sie den Rest aus.«
Spülen Sie mit Salzwasser.
Rühren Sie einen Teelöffel Salz in ein Glas Wasser, und spülen Sie mit dieser Lösung nach jeder Mahlzeit und vor dem Schlafengehen den Mund aus. Nehmen Sie den Mund voll Salzwasser, rollen es mit der Zunge im Mund herum und spucken es aus.
Bei starkem Zahnschmerz kann diese Methode den Schmerz zumindest halbieren.
Reiben Sie einen Eiswürfel an der Stelle der Hand, wo Daumen- und Zeigefingerknochen sich treffen. Drücken Sie das Eis fünf bis sieben Minuten lang an diese Stelle.
In einer Studie fand der kanadische Schmerzforscher Dr. Ronald Melzack heraus, daß die Eismethode eine 60- bis 90prozentige Erfolgsquote aufweist. Die Untersuchung erbrachte, daß auf diese Weise genau der Nervenweg angesprochen wird, auf dem sich normalerweise der Schmerz bewegt.
Nelkenöl lindert.
»Ein erprobtes Hausmittel ist Nelkenöl«, so
Dr. Richard Shepard aus Durango, Colorado. Sie erhalten das Öl in Apotheken und vielen Drogerien. Tropfen Sie die Flüssigkeit entweder direkt auf den Zahn oder auf einen Wattebausch, mit dem Sie die schmerzende Stelle abtupfen.
Beißen Sie nicht. »Wenn der Zahnschmerz durch einen Schlag verursacht wurde, versuchen Sie, beim Kauen diesen Bereich nicht zu beanspruchen«, rät Dr. Corn. Wenn kein Schaden entstanden ist, kann sich der Zahn durch die Pause wieder erholen.
Legen Sie Eis auf.
»Behandeln Sie den Schmerz wie einen Bluterguß«, empfiehlt Dr. Corn. »Legen Sie Eis auf den Zahn oder die entsprechende Wange, etwa 15 Minuten lang, drei- bis viermal am Tag.
Halten Sie den Mund.
»Wenn kalte Luft dem Zahn weh tut, halten Sie den Mund«, lautet der Ratschlag von Dr. Roger P. Levin von der Baltimore Academy of General Dentistry.
Oder machen Sie den Mund auf.
»Manche Zahnschmerzen entstehen durch einen falschen Biß«, weiß Dr. Levin aus Erfahrung. »Schließen Sie in so einem Fall also den Mund nicht, bis der Zahnarzt einen Blick hineingeworfen hat.«
Bleiben Sie COOL.
»Halten Sie Wärme fern von der schmerzenden Wange, selbst wenn sie den Zahnschmerz etwas lindert«, warnt Dr. Corn. »Dadurch könnte sich eine Entzündung noch mehr ausbreiten, und die Lage verschlimmert sich.
Seien Sie sanft zu Ihren Zähnen
»Wenn Ihre Zähne bei jeder Berührung weh tun, haben Sie zweifellos Zahnschmerzen«, so Dr. Roger P. Levin. »Aber wenn die Zähne auf heiß oder kalt reagieren, haben Sie empfindliche Zähne.«
Viele Menschen leiden unter solch einer »dentalen Hypersensibilität«. Diese Empfindlichkeit setzt dann ein, wenn das Zahnbein unter dem Zahnschmelz freigelegt ist - normalerweise geschieht das am Zahnfleischrand.
Alter, zurückgehendes Zahnfleisch, eine Operation oder übereifriges Zähneputzen mit scharfer Zahnpasta oder zu harten Bürsten kann das Zahnbein freilegen. Manchmal frißt auch Zahnbelag den Schmelz weg und hinterläßt die Zähne schutzlos.
Dr. Philip D. Corn empfiehlt eine Zahnpasta speziell für empfindliche Zähne und eine weiche Bürste mit Nylonborsten.
Wenn Sie eine Zahnempfindlichkeit zum ersten Mal bemerken, sollten Sie zum Zahnarzt gehen und sicherstellen, daß kein anderes Problem vorliegt.
Unsere Experten:
Dr. Philip D. Com (D.D.S.) ist niedergelassener Zahnarzt in Philadelphia, Penn-
sylvanien, und Leiter der Pennsylvania Academy of General Dentistry.
Dr. Robert Levin (D.D.S.) ist Präsident der Baltimore Academy of General Dentistry und
Lehrbeauftragter an der University of Maryland in Baltimore.
Dr. Richard Shepard (D.D.S.) ist Zahnarzt im Ruhestand in Durango, Colorado. Er
gibt den Brancheninformationsdienst Holistic Dental Association heraus.
Dr. Jerry F. Taitor (D.D.S.) ist Leiter der Abteilung Zahnerkrankungen am University
of Tennessee College of Dentistry in Memphis. Er ist Autor mehrerer Fachbücher.
Hotline:
_______
Informationsstelle der Deutschen Zahnärzte,
Universitätsstr. 73, 50931 Köln, Telefon: (02 21) 40 01 -0