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IzScReAm Offline




Beiträge: 221

26.02.2008 18:01
Akne - Pickel - Mitesser Antworten

Schock am Morgen: Sie schauen in den Badezimmerspiegel und entdecken auf der Nasenspitze einen riesigen roten Punkt. Sie stellen sich auf die Fußspitzen, lehnen sich über den Beckenrand, um nochmal genauer in den Spiegel zu gucken: Der Punkt ist immer noch da. Aber was ist das? Ein prüfender Blick auf das Kinn - Sie entdecken eine Reihe weißer Stippen, die unter der Unterlippe sprießen. Sie können es nicht glauben und unterziehen sich einer weiteren Untersuchung vor dem Spiegel. Das Ergebnis: In der Hautspalte zwischen Nase und Wange finden Sie noch einen Mitesser mit schwarzer Spitze.
Verdutzt wenden Sie sich vom Spiegel ab. Sie sitzen auf dem Badewannenrand und stützen Ihr frisch verunstaltetes Gesicht in die Hände. Ihre Gedanken wandern zurück in eine Zeit, wo Pickel und Pusteln an der Tagesordnung waren. Sie sind verwundert und fragen sich, was hier vor sich geht.
Die Antwort ist ganz einfach: Sie haben Akne. Akne kann in der Pubertät eine Plage sein, aber manche Menschen verfolgt sie sogar bis in ihre mittleren Jahre oder darüber hinaus. »Bei Frauen kann Akne im Alter 25 oder 35 Jahren auftreten oder sogar noch später. Meine Mutter hatte mit 62 noch Akneausbrüche«, meint Dr. James E. Fulton vom Akneforschung-Institut in Newport Beach, Kalifornien.

Warnsignale
Medikamente und Salben zur Linderung
für den, der einen dicken Pickel auf der Nase hat, ist es einfach ärgerlich. Unter Umständen stört es sogar die Leute, die mit ihm sprechen und immerzu das Monstrum auf der Nase anstarren müssen.
Aber Akne kann sehr viel problematischer sein als ein kleine Hautunreinheit. Sie wird in vier Schweregrade eingeteilt: Der erste ist ein leichter Aknebefall mit einigen weißen und schwarzen Mitessern. Bei Akne vierten Grades finden sich viele Mitesser, Pusteln, Knötchen und Zysten. Bei dieser schlimmsten Form entzünden sich die Stellen, werden rot bis purpurrot. Ein Besuch beim Hautarzt ist unbedingt nötig.
Starke Akne kann zu bleibenden Narben führen, wenn sie nicht richtig behandelt wird. Verschreibungspflichtige Arzneimittel können jedoch helfen. Fragen Sie Ihren Arzt.
»Akne ist ein Sammelbegriff für verschiedene Arten von Hautunreinheiten wie Pickel, >geschlossene< (weiße) oder >offene< (schwarze) Mitesser«, sagt Dr. E. Pochi von der medizinischen Fakultät der Boston University. »Die Poren verstopfen die Haut, und es kommt zu entzündlichen oder nichtentzündlichen Prozessen.«
Was verursacht die Verstopfung? »Schokolade essen schadet nicht«, meint Dr. Fulton. »Fettige Haare oder fettige Haut sind ebensowenig der Grund wie Sex, zuviel oder zuwenig.«
Was ist es also dann? Vererbung - zumindest in den meisten Fällen. »Akne ist eine genetisch bedingte Störung und vererbt sich deshalb innerhalb der Familie«, sagt Dr. Fulton. »Es ist ein angeborener Defekt der Poren.« Wenn beide Elternteile Akne hatten, werden drei von vier Geschwistern sie auch bekommen. Während Ihre Schwester von Pickeln verschont geblieben ist, sehen Sie aus wie ein Streuselkuchen.
Aber auch andere Faktoren können einen Akneausbruch hervorrufen. »Streß, Sonnenbestrahlung, Jahreszeitenwechsel und Wetter, bestimmte Make-ups und die Pille« , nennt Dr. Fulton als weitere mögliche Auslöser. »Berufstätige Frauen sind besonders gefährdet. Sie sind mehr Streß ausgesetzt und tragen gewöhnlich mehr Make-up.«
Nehmen Sie ein anderes Make-up. Bei erwachsenen
Frauen ist das Make-up der Hauptgrund für Akne. »Fetthaltiges Make-up ist ein Problem«, sagt Dr. Fulton. Die Pigmente oder das Wasser in Grundierungs-Make-ups, Rouge, Reinigungsmilch oder Feuchtigkeitscremes für die Nacht spielen keine Rolle. Nur das Fett schadet. Unser Rat: Verwenden Sie ein fettfreies Make-up.

Lesen Sie die Beipackzettel.
Kosmetikprodukte haben unterschiedliche Zusammensetzungen. Inhaltsstoffe wie Lanolin-Isopropyl-myristat, Natriumlaurylsulfat, Laureth-4 und D & C red dyes sowie Fett sollten vermieden werden. Diese Substanzen sind auf jeden Fall zu reichhaltig für die Haut.

Sorgfältig reinigen.
»Waschen Sie Ihr Make-up jeden Abend gründlich ab«, rät Dr. Fulton. »Verwenden Sie zweimal täglich eine milde Seife, und spülen Sie sie wieder vollständig ab. Sechs- oder siebenmal mit frischem Wasser nachspülen genügt.«

Weniger ist mehr.
Dr. Fultons Meinung: »Welches Make-up Sie auch benützen, je weniger Sie nehmen, desto besser.«

Vorsicht mit der Anti-Baby-Pille.
Dr. Fultons Forschungsergebnisse zeigen, daß bestimmte Pillenmarken Akne verschlimmern können. Wenn Sie die Pille nehmen und unter Akne leiden, ziehen Sie Ihren Arzt zu Rate.

Lassen Sie den Pickel in Ruhe,
»sie sollten Pickel oder Mitesser nicht ausdrücken«, rät Dr. Pochi. »Ein Pickel ist eine Entzündung, die sich durch Drücken verschlimmert.« Eigentlich können Sie gegen einen Pickel gar nichts machen. Am besten lassen Sie ihn in Ruhe. »Normalerweise dauert die Abheilphase eines Pickel zwischen einer und vier Wochen.«
Ein weißer Mitesser entsteht durch eine nichtentzündete verstopfte Pore. Dr. Pochi: »Der Pfropf eines weißen Mitessers ist viel schmaler als der eines schwarzen. Wenn Sie einen weißen Mitesser ausdrücken, kann die Porenwand brüchig werden, der Inhalt gelangt in das Hautgewebe und ruft so einen neuen Pickel hervor. Denn durch die Ruptur der Porenwand eines weißen Mitessers entsteht ein Pickel.«

Ein raffinierter Test
Mit folgendem Test können Sie auf einfache Weise feststellen, wie fetthaltig Ihre Kosmetikartikel sind. Nehmen Sie ein Blatt Schreibmaschinenpapier, und verreiben Sie darauf einen dicken Streifen Ihres Make-ups. Warten Sie 24 Stunden und prüfen Sie dann, ob sich ringsherum ein Ölring gebildet hat. »Innerhalb eines Tages sondert sich das Öl ab, und ein dicker, fettiger Rand wird sichtbar«, erklärt James E. Fulton. Je dicker der Rand, um so mehr Öl enthält das Make-up. Kosmetikprodukte, die dicke Fettränder bilden, sollten Sie meiden.

Die Suche nach der Ursache
Es hört sich vielleicht seltsam an, aber auf der Suche nach den Ursachen für Akne hört man immer wieder, Meeresfrüchte oder andere jodhaltige Nahrungsmittel könnten die Übeltäter sein.
»Bei Menschen, die zu Akne neigen, wirkt Jod aktivierend«, sagt Dr. Fulton. »Jod dringt in den Blutkreislauf ein. Der Überschuß wird durch Fettdrüsen ausgeschieden. Dadurch kommt es zu einer Irritation der Poren. Die Folge: ein Akneausbruch.«

Laut Dr. Fulton kann man zwar nicht genau sagen, ab welcher Menge Jod Akne hervorruft, aber er warnt davor, über einen langen Zeitraum zuviel Jod zu sich zu nehmen.

So mogelt Hollywood die Pickel weg!
Sie finden diesen winzigen Pickel in Ihrem Gesicht häßlich? Stellen Sie sich bloß mal vor, er wäre so groß wie ein Fußball. Ungefähr diese Größe hätte der Pickel nämlich, wenn Sie ein Kinostar wären und auf der Leinwand erscheinen würden. Die großen, wunderschönen Augen von Bette Davis hätten keine Wirkung mehr, weil die ganze Aufmerksamkeit dem Pickel auf der Nase gelten würde.
Aber Stars scheinen ja unter solchen banalen Problemen nicht zu leiden. Oder doch?
»Natürlich haben auch Stars Pickel«, sagt der Hollywood-Visagist Maurice Stein. »Sie können es sich nur nicht erlauben, sie zu zeigen.« Steins Devise heißt: Untergrundkampf- die einzige Möglichkeit, um Pickel wirksam zu beseitigen.
Hier sind einige Tips zur Bekämpfung à la Hollywood.
Einige der »teuersten Gesichter der Welt« wurden auf diese Weise filmschön gemacht.
Überschminken. Stein meint, jede Hautrötung lasse sich überschminken, egal, wie sehr sie leuchtet. Damit es klappt, »sollten Sie ein Grundierungs-Make-up aussuchen, das einen hohen Pigmentanteil hat«. Je mehr Pigmente enthalten sind, um so größer die Chance, das Make-up zwar dünn, aber dennoch gut deckend auftragen zu können. »Wenn ich den Pickel eines Entertainers überschminke, suche ich nach einem Make-up, das einen Pigmentanteil von 50 bis 70 Prozent hat. Normalerweise haben Grundierungscremes nur 15 bis 18 Prozent.«
Machen Sie die Probe. Mit bloßem Auge können Sie den Pigmentgehalt eines Produkts nicht feststellen. Es gibt aber einen verläßlichen Test: »Nehmen Sie ein wenig Make-up, und verreiben Sie es auf der Haut«, schlägt Stein vor. »Wenn der Farbton so abdeckend ist, daß Sie Ihre eigene Hautfarbe darunter nicht mehr sehen, dann wissen Sie, daß der Pigmentanteil ausreichend ist, und können sicher sein: Ihr >Schandfleck< ist nicht mehr zu sehen.«

Ausdrücken zur rechten Zeit.
Obwohl Sie in den meisten Fällen den Pickel ohne Ausdrücken abheilen lassen sollten, gibt es Ausnahmen, etwa bei Eiterpickeln. »Manchmal haben Pickel in der Mitte einen kleinen eitrigen Punkt«, erklärt Dr. Pochi. »Wenn Sie sanft drücken, platzt der Eiter meist weg, und der Pickel kann schneller verheilen.«

Weg mit den schwarzen Mitessern.
Auch die schwarzen Mitesser können Sie durch Ausdrücken loswerden. »Ein schwarzer Mitesser ist eine völlig verstopfte Pore. Der Poreninhalt ist fest und die Porenöffnung erweitert«, erläutert Pochi. Der dunkle obere Teil eines schwarzen Mitessers ist kein Schmutz. Was es ist, wissen die Dermatologen selbst nicht. Fest steht nur: Daraus entsteht ein Pickel.

Mittel Zur Aknebekämpflung.
Sie können Akne auch mit den gängigen, im Laden erhältlichen Produkten zu Leibe rücken. Produkte, die Benzoylperoxid enthalten, sind geeignet. Der Benzolanteil sorgt dafür, daß Peroxid in die Pore eindringt und dort Sauerstoff freisetzt. Mit dem Sauerstoff werden die Bakterien abgetötet, die die Akne verschlimmern. Benzol hat außerdem den Vorteil, daß es die Produktion der Fettsäurezellen vermindert und die Poren somit nicht mehr gereizt werden. Die Produkte sind erhältlich als Gel, Flüssigkeit, Lotion oder Creme. Dr. Fulton rät zu auf Wasserbasis hergestellten Gelen, weil sie völlig hautneutral sind. Die beste Wirkung erzielen Sie, wenn Sie das Aknemittel abends auftragen: Eine Stunde bevor Sie zu Bett gehen, gut einziehen lassen, anschließend gründlich abspülen - besonders um die Augen herum und am Hals.

Zahlen täuschen.
Aknemedikamente enthalten eine Konzentration an Benzoylperoxid zwischen 2,5 und 10 Prozent. Die Konzentration hat mit der Wirksamkeit nichts zu tun. »Die durchgeführten Tests haben gezeigt, daß die niedrigkonzentrierten Produkte ebenso wirksam sind wie die hochkonzentrierten«, sagt Dr. Thomas Gössel von der Ohio Northern University.

Extrapflege für trockene Haut.
Trockene Haut kann empfindlich auf Benzoylperoxid reagieren. Deshalb schlägt Dr. Gössel vor, zunächst mit einem niedrigkonzentrierten Produkt zu beginnen. Später können Sie dann langsam zu höheren Konzentrationen übergehen. »Sie werden eine leichte Rötung bemerken, wenn Sie das Mittel auftragen. Aber keine Angst, das ist normal.«

Die Sonne meiden.
Aknemedikamente können sich bei Sonnenbestrahlung nachteilig auswirken. »Vermeiden Sie möglichst Sonnenlicht, Infrarotlampen und Sonnencreme, solange Sie nicht wissen, wie Sie darauf reagieren«, warnt Dr. Gössel.

Sorgfältig reinigen.
»Bevor Sie ein Aknemedikament auftragen, sollten Sie Ihr Gesicht gründlich reinigen«, rät Dr. Gössel. Gewissenhafte Reinigung tut Ihrer Haut und Ihrem Aussehen gut.

Ein Medikament reicht.
Achtung! Sie sollten verschiedene Aknemittel nicht gleichzeitig verwenden. Wenn Sie ein verschreibungspflichtiges Medikament bekommen haben, setzen Sie andere ab. »Benzoylperoxid ist chemisch eng verwandt mit Retin-A oder auch anderen Produkten, die Vitamin-A-Derivate enthalten,« sagt Dr. Gössel. Es ist aber nicht ratsam, beide Präparate gleichzeitig anzuwenden.

Gebieten Sie der Akne Einhalt.
Tragen Sie das Medikament ungefähr fingerbreit um die entzündete Stelle herum auf. Das hilft gegen eine Ausbreitung der Akne. »Medikamente bekämpfen weniger bereits vorhandene Pickel, sondern wirken eher vorbeugend«, erklärt Dr. Fulton. Akne kann über das Gesicht wandern. Deshalb ist es wichtig, außer dem Pickel auch die umgebende rotentzündete Haut zu behandeln.


Unsere Experten:
Dr. James E. Fulton Jr. (M.D., Ph.D.) ist Dermatologe und Gründer des Acne Research

Institute in Newport Beach, Kalifornien. Er ist Co-Autor eines Fachbuchs und Mitentdecker von Retin-A (synthetisches Vitamin A), einem verschreibungspflichtigen
Mittel zur Behandlung von Hautproblemen.

Dr. Thomas Gössel (Ph.D., R.Ph.) ist Professor für Pharmakologie und Toxikologie an der Ohio Northern University in Ada und Vorsitzender der Universitätsabteilung
Pharmacology and Biomedical Sciences.

Dr. Peter E. Pochi (M.D.) ist Professor für Dermatologie an der medizinischen Fakultät der Boston University in Massachusetts.

Maurice Stein ist Kosmetiker und Make-up-Künstler aus Hollywood. Ihm gehört das »Cinema Secrets«, ein Schminkstudio für Schauspieler in Burbank, Kalifornien.

Hotline:
Deutsche Haut- und Allergiehilfe,
Fontanestr. 14,53173 Bonn, Telefon: (02 28) 3 51 09-1

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