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IzScReAm Offline




Beiträge: 221

26.02.2008 18:03
Herzjagen (Tachykardie) Antworten

Herzjagen (Tachykardie)
9 Wege zur Beruhigung des Herzrhythmus
Bislang waren Sie sich Ihres Herzschlags nicht bewußt. Doch plötzlich fängt das Herz an, wie wild zu pochen. Aus den 72 Herzschlägen pro Minute werden 120 - 180 - 200. Es kommt zu Atemnot und Übelkeit - Sie geraten in Panik, haben Schweißausbrüche. Der Arzt stellt eine Tachykardie oder - genauer - eine »paroxysmale (anfallsartige) Vorhoftachykardie« fest. Nach gründlicher Untersuchung hatte der Arzt eine Kammertachykardie (eine lebensgefährliche Form der Tachykardie) ebenso ausgeschlossen wie alle organischen Herzkrankheiten, Schilddrüsenstörungen, Lungenfunktionsstörungen etc. Doch die Vorhöfe des Herzens scheinen ein wenig außer Kontrolle geraten zu sein. Die Vorhöfe sind die Herzhöhlen, die das Blut aus den Venen (bzw. aus der Lunge) in die Herzkammern pumpen. Sie haben einen regelmäßigen Schlagrhythmus, der jedoch die dreifache Geschwindigkeit erreichen kann. (Von einer Tachykardie spricht man übrigens immer dann, wenn das Herz mehr als lOOmal in der Minute schlägt.) Es gibt Wege, die Tachykardie zu bremsen. Im Folgenden finden Sie Tips zur Prävention und Techniken, wie Sie mit solchen Attacken umgehen können.

Immer langsam.
Herzjagen ist wie ein blinkendes Rotlicht, das Ihnen sagen möchte: Schluß damit. Immer mit der Ruhe. »Ruhe ist das beste Mittel gegen Herzjagen«, meint Dr. Dennis S. Miura vom Albert Einstein College of Medicine der Yeshiva University.
Versuchen Sie das Vagus-Manöver.
Geschwindigkeit des Herzschlags und Stärke der Herzkontraktion werden durch Nervenfasern des vegetativen Nervensystems mit den sympathischen und parasympathischen (oder Vagus-)Nervenfasern reguliert. Wenn das Herz klopft, dominiert das sympathische Nervensystem. Das sympathische System wirkt auf den Körper überwiegend anregend. Durch Stimulation des parasympathischen Vagusnervs wird dagegen eine chemische Reaktion in Gang gesetzt, die die Herzaktion hemmt.
»Sie erreichen das durch tiefes Atmen und durch Pressen wie bei der Stuhlentleerung«, sagt Dr. John O. Lawder, niedergelassener Arzt in Torrance, Kalifornien.
Die Rolle der rechten Halsschlagader.
Auch die zarte Massage der rechten Halsschlagader ist ein Vagus-Manöver. Lassen Sie sich vom Arzt die richtige Stelle zeigen. Fragen Sie ihn auch, welchen Druck Sie bestenfalls ausüben dürfen. »Man massiert die Arterie an der Stelle, wo sie sich mit dem Hals verbindet - möglichst weit unter dem Kiefer«, rät Dr. James Frackelton, ein Arzt aus Cleveland, der sich auf Gefäßkrankheiten und Immunologie spezialisiert hat.
Vertrauen Sie dem Tauchreflex.
Wenn Meeressäugetiere in kälteres Wasser tauchen, verlangsamt sich ihr Herzschlag automatisch. Damit können Gehirn und Herz geschützt werden. Auch Menschen können den Tauchreflex ausnützen: Dazu muß man das Gesicht ein bis zwei Sekunden lang in ein mit eiskaltem Wasser gefülltes Becken tauchen. »Manchmal kann dadurch die Tachykardie unterbrochen werden«, sagt Dr. Miura.
Schluß mit den Kaffeepausen.
Das gilt auch für cola,Schokolade, Diätpillen und alle Stimulanzien. »Mißbrauch von Stimulanzien erhöht das Risiko für eine anfallsartige Tachykardie«, sagt Dr. Miura.
Pflege für den Hypothalamus.
»Alles, was in Ihrem Kopf vorgeht, wirkt sich auch auf Ihr Herz aus«, meint Dr. Frackelton. Deshalb müssen Sie das Zwischenhirn (Hypothalamus) unbedingt unterstützen - zum Beispiel durch richtige Ernährung, körperliche Bewegung, positive Einstellung. Dadurch stabilisieren und kontrollieren Sie das autonome Nervensystem.Das autonome Nervensystem besteht aus zwei Teilen: dem sympathischen Nervensystem, das mit Ausnahme der Verdauung alle Körperfunktionen beschleunigt, und dem parasympathischen Nervensystem. Streß, schlechte Ernährung und Umwelteinflüsse führen dazu, daß der Hypothalamus seine Kontrollfunktion über das autonome Nervensystem verliert. Dadurch werden die Körperfunktionen beschleunigt. Es ist also wichtig, den Hypothalamus bei seiner Arbeit zu unterstützen:
• Essen Sie gesund und regelmäßig.
»Wenn Sie Mahlzeiten auslassen und statt dessen Ihren Magen mit Süßigkeiten füllen, erhöht sich der
Ausstoß an Pankreasenzymen. Dieses Enzym wird vom Körper produziert, um das erhöhte Zuckerangebot zu verarbeiten«, sagt Dr. Frackelton.Die Folge: Im Blut befindet sich zu viel Insulin, man macht eine soge
nannte Hypoglykämie durch. Dies wiederum regt die Adrenalinproduktion der Nebennieren an, um die Glykogenspeicher in der Leber zu mobilisieren. Adrenalin erhöht die Herzschlagrate und verursacht
Panikgefühle.

- Passen Sie die Mahlzeiten dem Stoffwechsel an.
»Bei beschleunigter Verdauung sollten eiweißreichere Nahrungsmittel verzehrt werden«, sagt Dr. Lawder. Eiweißreiche Nahrungsmittel werden langsamer verdaut und verhindern so, daß der Blutzuckerspiegel zu niedrig wird. Wenn der Blutzuckerspiegel sinkt, wird der obengenannte Prozeß in
Gang gesetzt.

• Locker lassen. Dr. Lawder hat einen Zusammenhang zwischen einer zur Perfektion neigenden, erfolgsorientierten Einstellung bei Menschen, die viel unterwegs sind, und der Vorhoftachykardie beobachtet. »Im großen und ganzen sind das auch die Menschen, die an Migräne leiden«, meint er. »Bei diesen Menschen zeigt das Herz eine überschießende Reaktion. Es besteht eine chronische Adrenalin-Überstimulierung. Wenn diese Menschen unter Streß stehen, setzt sich der autonome Herzschlag durch, das heißt, der Rhythmus geht verloren.« Wie kann man dem entgegenwirken? Wählen Sie ein für sich geeignetes Entspannungsprogramm, machen Sie Biofeedback-Übungen. »Versuchen Sie heiter, ausgeglichen, ruhig und friedfertig zu werden«, rät Dr. Lawder.
Haben Sie genug Magnesium?
»Magnesium schützt die Zellen«, sagt Dr. Frackelton. In den Muskelzellen des Herzens gleicht Magnesium die Auswirkungen von Kalzium aus. Wenn Kalzium in die Zellen strömt, stimuliert es die Muskelkontraktion in den Zellen. Magnesium ist wichtig für die Enzyme in der Zelle, mit deren Hilfe Kalzium aus der Zelle transportiert wird. »Es führt zu rhythmischen Herzaktionen und macht das Herz widerstandsfähiger«, sagt Dr. Frackelton. Magnesium kommt zum Beispiel in Sojabohnen, Nüssen, Bohnen und Getreide vor.
Die Bedeutung von Kalium.
»Kalium ist ebenfalls ein Mineral stoff, der die Herzaktion verlangsamt und die Reizbarkeit der Muskelfasern herabsetzt«, sagt Dr. Lawder. Der Mineralstoff kommt in Obst und Gemüse vor, weshalb die Versogung meist gesichert ist. Allerdings kommt es zu einem Verlust bei natriumreicher Ernährung oder bei Anwendung von Diuretika (Wassertabletten) und Abführmitteln.
Körperliche Betätigung.
»Mit körperlicher Betätigung können Sie viel erreichen«, sagt Dr. Frackelton. »Durch Übungen, die zur Beschleunigung des Herzrhythmus führen, wird der Ruherhythmus gesenkt. Bei Menschen, die sich nicht bewegen, liegt der Puls bei etwa 80 Schlägen pro Minute. Wenn solche Leute mit leichtem Jogging beginnen, beschleunigt sich der Puls auf 160 bis 170. Wenn man seine Kondition verbessert hat, kann man den Ruherhythmus des Herzens auf Werte um 60 oder 65 bringen.« Sportliche Betätigung verhindert auch eine überschießende Adrenalinfreisetzung, sagt er. »Damit werden Sie Ihre Aggressionen auf gesunde Weise los. Die Adrenalinfreisetzung normalisiert sich.«




Warnsignale
Die ernste Seite einer Arrhythmie
Ohne Sie beunruhigen zu wollen, raten wir Ihnen, sofort zum Arzt zu gehen, wenn Ihr Herz verrückt spielt. »Nur ein Arzt kann feststellen, ob eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt«, sagt Dr. Arthur Selzer, Professor für Medizin an der medizinischen Fakultät der University of California. Eine ernste Rhythmusstörung ist die Kammertachykardie, bei dem das Herzjagen in der Herzkammer entsteht. Normalerweise pumpt die linke Herzkammer das Blut in die Arterien, die rechte das Blut aus den Venen in die Lungen. Bei einer Kammertachykardie schlägt eine der beiden Kammern plötzlich schneller und unregelmäßig. Dadurch wird deutlich weniger Blut in die Arterien gepumpt. Die Betroffenen fühlen sich schwach und haben Schweißausbrüche; manchmal fallen sie sogar in Ohnmacht. Kammerflimmern- eine Komplikation der Kammertachykardie - endet in den meisten Fällen tödlich. Man sollte daher unbedingt auf unregelmäßigen Herzrhythmus achten und bei Bedenken sofort zum Arzt gehen.


Unsere Experten:
Dr. James Frackelton (M.D.) ist niedergelassener Arzt in Cieveland, Ohio, und forscht auf den Gebieten Gefäßkrankheiten und Immunologie. Er ist ehemaliger Vorsitzender des American College of Advancement in Medicine und Präsident des American Institute ofMedical Preventics.
Dr. John O. Lawder (M.D.) ist niedergelassener Arzt in Torrance, Kalifornien, der sich
auf Ernährung und Präventivmedizin spezialisiert hat.
Dr. Dennis S. Miura (M.D., Ph.D.) ist Leiter der Abteilung klinische Arrhythmie und
Elektrophysiologie am Albert Einstein College of Medicine der Yeshiva University,
New York City.
Dr. Arthur Selzer (M.D.) ist Professor für Medizin an der medizinischen Fakultät der
University of California in San Francisco und emeritierter Professor der Stanford
University. Er ist auch Mitglied der Abteilung Kardiologie des Pacific-Presbyterian
Medical Center.
Hotline:
Deutsche Herzstiftung,
Wolfsgangstr. 20, 60322 Frankfurt/Main, Telefon: (0 69) 9 56 79 80


Quelle:
Das Grosse Buch der HAUSMITTEL
Was Ärzte empfehlen
Vorbeugen-Erkennen-Heilen
Gesundheitstips Für jeden Tag

Bechtermünz-Verlag
610 Seiten
ISBN: 3-8289-1931-6

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