Viele Frauen leiden völlig unnötigerweise unter Menstruationskrämpfen«, sagt Dr. Penny Wise Budoff vom Women\'s Medical Center in Bethpage, New York. »Menstruationskrämpfe - oder Dysmenorrhö, wie die Mediziner es nennen - sind ein chemisches Problem«, erklärt Dr. Budoff. Jeden Monat produziert die Schleimhaut eine chemische Substanz, die Prostaglandine, die die Kontraktion des Gebärmuttermuskels und damit die Austreibung von Gewebe und Flüssigkeit während der Blutung unterstützt. Hohe Prostaglan-dinspiegel führen daher zu Kontraktionen der Gebärmutter oder zu Krämpfen. Nicht jede Frau leidet unter Krämpfen, aber wenn Sie dazu gehören, probieren Sie diese Methoden zur Selbsthilfe aus:
Ernähren Sie Sich ausgewogen. »Viele Frauen neigen dazu, Mahlzeiten auszulassen und dafür Unmengen an Süßigkeiten und salzigen Knabbereien zu futtern. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der sie besonders umsichtig bei ihrer Auswahl der Nahrungsmittel sein sollten«, erklärt Dr. Budoff. » Zwar befreit gesunde Ernährung nicht von den Krämpfen, doch sie kann Wunder bewirken, wenn es um die Verbesserung Ihres allgemeinen Wohlbefindens geht.« Sie empfiehlt: »Lassen Sie Salziges und Naschereien weg, das macht nur voll und schlapp. Essen Sie lieber mehr Gemüse, Früchte, Geflügel und Fisch. Nehmen Sie die Mahlzeiten in kleinen Portionen über den Tag verteilt zu sich, anstatt dreimal täglich viel zu essen.«
Achten Sie auf Vitamine. Viele ihrer Patienten fühlen sich besser, wenn sie täglich zusätzlich eine Dosis Vitamine zu sich nehmen, berichtet Dr. Budoff. »Nehmen Sie Multivitaminpräparate mit Mineralien, die vor allem Kalzium enthalten. Es gibt sie niedrigdosiert in Apotheken und Reformhäusern.«
... Und auf Mineralien. »Die Mineralien Kalzium, Kalium und Magnesium spielen eine wichtige Rolle bei der Schmerzbekämpfung«, berichtet Dr. Susan Lark, Leiterin des PMS Seif Help Center in Los Altos, Kalifornien, aus ihrer Praxis. »Magnesium ist wichtig, weil es dem Körper hilft, das Kalzium besser aufzunehmen.« Dr. Lark empfiehlt, vor und während der Periode verstärkt Kalzium und Magnesium zu sich zu nehmen.
Verzichten Sie auf Koffein. »Koffein in Kaffee, Tee, Cola und Schokolade kann zum Unwohlsein während der Periode beitragen, weil es nervös macht«, so Dr. Budoff. Verzichten Sie auf Koffein. Auch die Öle im Kaffee reizen Ihren Darm unnötigerweise.
Hände Weg vom Alkohol. Wenn Sie dazu neigen, während der Periode Wasser im Körper zu speichern, macht Alkohol das Problem nur noch schlimmer«, weiß Dr. Lark. »Lassen Sie die Finger vom Alkohol«, ist ihr schlichter Rat. Oder, wenn Sie nicht drumherum kommen: »Trinken Sie nur ein oder zwei Gläser leichten Wein.«
Keine harntreibenden Mittel. »Viele Frauen glauben, harntreibende Mittel seien ein gutes Mittel, die Menstruationsblutung zu verringern«, erzählt Dr. Lark. Doch die sogenannten Diuretika haben die Eigenschaft, mit dem Wasser wichtige Mineralien aus den Körper zu schwemmen. Sie rät deshalb: »Reduzieren Sie lieber den Konsum wasserbindender Substanzen wie Salz und Alkohol.«
Halten Sie Sich Warm. »Wärme läßt das Blut fließen und entspannt die Muskulatur - das ist besonders wichtig für den verkrampften, blutgefüllten Beckenbereich«, sagt Dr. Budoff. »Trinken Sie viel Kräutertee oder heiße Zitrone. Legen Sie ein paar Minuten lang eine Wärmflasche oder Heizdecke auf den Bauch.«
Nehmen Sie ein Mineralbad. »Mischen Sie sich ihr eigenes Kurbad, um die Muskeln zu entspannen und die Krämpfe zu lindern«, schlägt Dr. Lark vor. Fügen Sie dem heißen Bad eine Tasse Meersalz und eine Tasse Backpulver hinzu, und legen Sie sich 20 Minuten in das wohltuende Bad.
Das Wandern ist des Müllers Lust. Gehen sie spazieren oder treiben Sie anderen leichten Sport. Am besten immer, aber besonders, bevor Ihre Periode kommt.
Wie wär\'s mit Yoga? »Yoga-Übungen können während der Periode ebenfalls sehr hilfreich sein«, meint Dr. Lark. Knien Sie sich auf den Fußboden, und setzen Sie sich auf die Hacken. Neigen Sie die Stirn bis auf den Boden und strecken die Arme dabei weit vor sich. Schließen Sie die Augen. Bleiben Sie so lange in dieser Position, wie es Ihnen bequem ist.
Lieben Sie. »Sex mit Orgasmus ist ein gutes krampflösendes Mittel«, meint Dr. Lark. Die starke Muskelbewegung bringt das Blut und andere Flüssigkeiten in Bewegung, führt so zu einer besseren Durchblutung der Organe und lindert den Schmerz.
Krampflösende Medikamente, wenn es gar nicht anders geht, können Sie auch zu einem krampflösenden Medikament greifen. Fragen Sie in Ihrer Apotheke, es gibt eine ganze Reihe rezeptfreier Mittel. Sie enthalten Ibuprofen, das die Prostaglandinaktivität unterdrückt. Nehmen Sie die Medikamente am besten mit einem Glas Milch oder beim Essen ein, um Magenreizungen zu verhindern. Beginnen Sie damit, wenn die Krämpfe einsetzen.
Unsere Experten: Dr. Penny Wise Budoff (M.D.) ist Leiterin des Women\'s Medical Center in Bethpage, New York, und Autorin mehrerer Fachbücher. Dr. Susan Lark (M.D.) ist Leiterin des PMS Selbsthilfe-Centers in Los Altos, Kalifornien, und Autorin eines Fachbuchs. Alexis Phillip ist medizinischer Massage-Lehrer und Mitarbeiter der Peter Ling Clinic of the Swedish Institute in New York.
Hotline: Arbeitskreis Frauenselbsthilfe bei gynäkologischen Problemen, c/o Maria Krieger, Nernstweg 32, 22765 Hamburg, Telefon: (0 40) 3 90 21 90
»Ein kleiner Druck kann bei Krämpfen Erleichterung verschaffen«, meint Alexis Phillip von der Peter Ling Clinic of the Swedish Institute in New York. »Am Fuß befinden sich Akupressur- oder Trigger-Punkte, von denen man glaubt, daß sie an einem Energiepfad liegen, der zur Beckenregion führt. Ertasten Sie diese Punkte, die während der Periode besonders empfindlich sind. Sie liegen in den Grübchen beidseits der Fersen. Pressen Sie leicht mit Daumen- und Fingerspitze. Fassen Sie sich auch entlang der Achillessehne bis zum Wadenmuskel. Wenden Sie diese Akupressur-Technik an jedem Fuß ein paar Minuten lang an.